E-Mail-Marketing Automation: Was du beachten musst und wie es dir gelingt!

Hast du gewusst, dass E-Mail-Marketing das zweit relevanteste Marketinginstrument für Onlineshops ist? Dies unterstreicht dessen Relevanz für deinen Online-Marketing-Mix. Falls du noch nie von E-Mail-Marketing und dessen Automation gehört hast oder genauer wissen möchtest, wie du diese erfolgreich in deinem Unternehmen integrieren kannst, dann ist dieser Blogbeitrag genau das Richtige für dich. Wir zeigen dir die Wichtigkeit des E-Mail-Marketings auf und geben dir eine simple Anleitung, wie du mit Hilfe der E-Mail-Marketing-Automation einen Mehrwert für dein Unternehmen schaffen kannst [1]. 
Von: Rahel Eyer, Valentin Schmid, Annika Brickwedde, Danja Fischlin, Loris Julian Widmer
Vom:

Steigende Relevanz von E-Mails 

Dem E-Mail-Marketing wurde bereits mehrfach der Untergang prophezeit [2]. Dass sich die Popularität des E-Mail-Marketings in den vergangenen Jahren keineswegs verringert hat, zeigt die riesige Anzahl an täglich versendeten und empfangenen E-Mails. Schätzungen zufolge wurden im Jahr 2021 etwa 319.6 Milliarden E-Mails verschickt. Bis ins Jahr 2025 soll dieser Wert auf rund 376.4 Milliarden ansteigen [3]. Das E-Mail beziehungsweise das E-Mail-Konto hat sich mittlerweile als integraler Bestandteil der gesamten Internetnutzung etabliert und wird häufig für den Zugang zu Programmen von Drittanbietern und sozialen Netzwerken vorausgesetzt [4]. Bestimmt hast auch du mindestens eine oder sogar mehrere E-Mail-Adressen. 

The number of worldwide email users will top 4.1 in 2021 and is expected to grow to over 4.5 billion by the end of 2025. Over half of the world population uses email in 2021 [4].

Die Zahl möglicher Empfänger*innen für E-Mail-Marketing wächst weiter an und ein Ende dieses Anstiegs ist nicht in Sicht. Das E-Mail stellt also einen weitverbreiteten Kommunikationskanal dar. Doch wie kannst du diesen nun optimal im Marketing einsetzen und was ist unter E-Mail-Marketing zu verstehen? 

Was ist E-Mail-Marketing?  

E-Mail-Marketing kann an verschiedenen Stellen entlang des Customer Journey zum Einsatz kommen. Es ist ein Instrument eines zielgerichteten Online Marketing Mix und wird der Kategorie des "Permission-Marketing" zugeordnet [5, 6].  Darunter ist es als eine Spezialform des Dialogmarketings zu verstehen, wobei eine explizite Erlaubnis des Empfängers die Grundlage bildet [4]. Es handelt sich also um eine Form von Direktmarketing. Im Fokus steht "die systematische Übermittlung marketingbezogener Informationen per E-Mail [...] zur Erreichung von Marketing-Zielen im B2B- wie im B2C-Markt [7, 8].”  

Dabei wird oftmals versucht, eine direkte Handlung des Empfängers auszulösen, wie beispielsweise der Besuch einer Webseite [7]. Dadurch stellt E-Mail-Marketing einen wichtigen Kontaktpunkt zu Kund*innen dar, um diese unter anderem auf Angebote aufmerksam zu machen. Zugleich ist es ein effektives und effizientes Instrument, das ein Unternehmen bei der Kundenbindung, dem Imageaufbau, Branding oder Cross-Selling unterstützen kann [9].   

Vor- und Nachteile der Nutzung von E-Mail-Marketing 

Der Einsatz von E-Mail-Marketing bringt dir und deinem Unternehmen zahlreiche Vorteile. Wenn du diese bewusst nutzt, kannst du für dein Unternehmen und deine Kund*innen einen grossen Mehrwert generieren. Einem Bericht der Direct Marketing Association zufolge ist durch E-Mail-Marketing ein ROI (Return on Investment) von bis zu 4.3% erreichbar [10, 11]. 

Um Fehlerquellen beim Einsatz des E-Mail-Marketings zu vermeiden, solltest du jedoch auch einige Aspekte berücksichtigen, die sich bei Nichtbeachtung negativ auf deine Geschäftstätigkeiten auswirken können. In der folgenden Übersicht findest du die wichtigsten Vor- und Nachteile übersichtlich zusammengefasst:  

Vorteile

Nachteile

  • Kein Medienbruch [7]  
  • Datenhoheit im Unternehmen [1]  
  • Hohe Verbreitung   
  • Konsumentenbindung [12]  
  • Personalisierungsmöglichkeiten    
  • Hohe Aktualität möglich 
  • Abdeckung der gesamten Customer-Journey [5]  
  • Conversion Tracking  
  • Hoher Return on Investment (ROI) 
  • Schnelligkeit und Effizienz [13]  
  • Hürde der Einverständniserklärung [14]  
  • Gefahr, nicht die von Kund*innen gewünschte Regelmässigkeit zu treffen [1] 
  • Risiko als Spam-Mail eingeordnet zu werden [12] 
  • Strenge Datenschutzgesetzgebung  
  • Nachrichtenüberflutung [12]  
  • Grosse Anzahl ungeöffneter Mails [13]  

Um diese Vorteile des E-Mail-Marketings hocheffektiv für deinen Unternehmenserfolg zu nutzen und deinen Kund*innen möglichst effizient zur richtigen Zeit die passende Information zu senden, eignet sich die Automation hervorragend. Die Automation verspricht nämlich ein sehr leistungsorientiertes, personalisiertes und zeitsparendes E-Mail-Marketing. Was es genau mit E-Mail-Marketing Automation auf sich hat und wie du dies in deinem Unternehmen erfolgreich einsetzen kannst, erfährst du im folgenden Abschnitt.  

Automatisierung des E-Mail-Marketings  

Dank der Automation erlebt das E-Mail-Marketing ein Revival [1]. Im Rahmen der Automatisierung werden E-Mails nach festgelegten Regeln und mithilfe einer geeigneten Software zielgerichtet und einmalig eingerichtet und automatisch an deine jeweiligen Empfänger*innen versendet.  

Der Ausbau des E-Mail-Marketings mittels Automation bietet für (potentielle) Kund*innen sowie für dich und dein Unternehmen zusätzlich zahlreiche Vorteile, die wir dir hier näherbringen [9, 16].   

Erhöhtes Kundenverständnis: Die Basis für die Automatisierung ist das Sammeln, Analysieren und Segmentieren der Kundendaten und Kundenbedürfnissen. Dies ermöglicht dir wiederum. ein besseres Verständnis deiner Kund*innen sowie deren Verhalten zu erlangen. Du kannst Personas erstellen und dir überlegen, wie du deren Bedürfnisse und Ansprüche mit E-Mail-Marketing befriedigen kannst [12]. Dazu müssen alle Kundendaten der unterschiedlichen Kanäle und Kontaktpunkte vereinheitlicht und nutzbar gemacht [12], sowie möglichst zentral gespeichert werden. Falls dein Unternehmen unterschiedliche Systeme zur Kundendatenhaltung verwendet, ist die Vernetzung dieser Systeme zentral [17]. 

Personalisierung: Das bereits erwähnte Kundenverständnis ermöglicht dir nun auf Kund*innen zugeschnittene, stark personalisierte und trotzdem automatisierte E-Mails zu versenden. So schaffst du es, 1:1 Marketing zu betreiben und deine Kund*innen persönlich mit den für sie relevanten Inhalten zu adressieren [17]. 

Konsistenz und Relevanz: Durch die Automation kann dein Unternehmen also Strategien entwickelt, die festlegen, welche Art von E-Mail in welcher Phase der Customer Journey und basierend auf welchen Kundenverhalten zum Einsatz kommen. Dies ermöglicht es dir, deine Kund*innen konsistent mit den für sie wesentliche Informationen zu versorgen [18].


Automated emails generate 119 percent higher click rates than broadcast emails [19].

Erhöhte Öffnungs- und Klickraten: Die zugeschnittene Personalisierung und hohe Relevanz der E-Mails an deine Kund*innen erhöht die Öffnungs- und Klickraten und hilft dir, vom Versand hin zur Conversion möglichst wenige potentielle Kund*innen zu verlieren [12]. Die untenstehende Abbildung veranschaulicht die Entwicklung der Grundgrössen im zeitlichen Ablauf. So werden von den anfangs versendeten E-Mails einige nicht zugestellt. Von den zugestellten E-Mails wird wiederum nur ein kleinerer Anteil geöffnet und noch weniger auch angeklickt. Dies ergibt einen Verlust von Kontakten hin zur angestrebten Conversion, welche mit dem optimalen Einsatz von E-Mail-Marketing Automation minimiert werden soll.   

E-Mail%20Marketing%20bild__1.png

Bild 1: Entwicklung der Grundgrössen im zeitlichen Ablauf [12].

Zeiteinsparung: Ein weiterer Vorteil der Automation ist die Minimierung des Arbeits- und Zeitaufwands. Die eingesparte Zeit kann für andere Aufgaben im Unternehmen genutzt werden, was sich wiederum in einem maximierten ROI widerspiegelt [17]. Hierbei ist anzumerken, dass die Automation zwar nach erfolgreicher Einführung Zeiteinsparungen mit sich bringt, die Aufbau- und Implementierungsphase der Automation aber aufwändig ist. Zuerst muss den Prozess sauber aufgegleist werden. Dazu ist ein geeignetes System aus einer Vielzahl möglicher Alternativen mit verschiedenen Realisationsvarianten (WCMS Erweiterung, Desktoplösung, SAAS/Cloud) auszuwählen. Um die richtige Wahl treffen zu können, musst du im Vorfeld eingehend deine Bedürfnisse und Ziele analysieren und basierend auf den Ergebnissen, dich für ein System entscheiden. Nimm dir also genügend Zeit für die Vorbereitung und den Aufbau der E-Mail-Marketing Automation, damit du deren Vorzüge vollumfänglich nutzen kannst [12].  

Ein passendes E-Mail für jeden Kontext 

Wohl alle Empfänger*innen von Marketing-E-Mails bevorzugt es, nur die für sie persönlich relevanten Inhalte per E-Mail zu erhalten. Ein Grund hierfür kann die tägliche Informationsüberflutung in der heutigen Zeit sein. Ein Grossteil der E-Mails landet ungeöffnet direkt im Papierkorb, was dem Unternehmen logischerweise keinen Mehrwert bietet. Zum Kontext passende E-Mails sind daher extrem wichtig. Mit passenden E-Mails kannst du deine Kund*innen langfristig an dein Unternehmen binden und ihr Interesse immer wieder aufs Neue wecken.  

Es gibt zwei verschiedene Kategorien von E-Mails, die nach ihrem Auslöser unterschieden werden: Transaktions-E-Mails und Trigger-E-Mails.  

Transaktions-E-Mails werden durch eine Aktion, ein bestimmtes Verhalten der Kund*innen oder nach einer vordefinierten Zeit ausgelöst. Im System wird dadurch automatisch das Versenden einer zum Kontext passenden E-Mail an Kund*innen ausgelöst [20, 21]. 

Im Vergleich zu Transaktions-E-Mails basieren die Trigger-E-Mails nicht auf der Aktivität der empfangenden Person oder deren Verhalten, sondern werden durch externe Gegebenheiten wie zum Beispiel Geburtstag, Ostern, Weihnachten, usw. ausgelöst [20, 22]. 

Automatisierte E-Mails können nicht nur nach ihrem Auslöser, sondern auch nach ihrem Inhalt in verschiedene Kategorien unterteilt werden. Diese können wiederum entweder den Transaktions-E-Mails oder den Trigger-E-Mails zugeordnet werden. Nachfolgend stellen wir dir die sieben wichtigsten inhaltsbasierten E-Mail-Formen genauer vor.  Jede dieser Formen wird zu einem anderen Zeitpunkt der Customer Journey versendet und verfolgt eigene Ziele. 

Willkommens-E-Mail  

Das Willkommens-E-Mail wird in dem Moment versendet, in dem sich ein neuer Kunde für deinen Newsletter oder als Kund*in in deinem Shop angemeldet hat. Dieses E-Mail sollte die Kund*innen herzlich begrüssen und darüber hinaus weitere Informationen zu deinem Shop beinhalten. Auch ist dieses E-Mail eine gute Möglichkeit, um deine Marke oder Bestseller sowie deren Nutzung etwas näher vorzustellen. Die Kundschaft kann dadurch direkt eine Beziehung zur Marke aufbauen. Veranschaulicht wird dies in unserem Beispiel von Bernando, einem fiktiven Onlineshop. Hier wird Olivia als neue Kundin begrüsst und erhält erste Bilder und Informationen von Produkten des Shops als Inspiration [23]. Ein Willkommens-E-Mail kannst du entweder als einzelnes E-Mail gestalten oder aber auch als Serie, die über zwei oder drei Wochen verteilt versendet wird. So kannst du den Informationsgehalt eines E-Mails in Grenzen halten. Zusätzlich schaffst du weitere Touchpoints zwischen der Kundschaft und der Marke. Im Idealfall führt diese Willkommens-Automation zu einem Kauf in deinem Onlineshop [24].  

Eine Willkommensmail welche an Kunden geschickt wird, falls diese sich für einen Newsletter anmelden.

Bild 2: Willkommens-E-Mail von Bernando.

Post-Purchase-E-Mail  

Haben Kund*innen eine Bestellung in deinem Shop aufgegeben, ist es Zeit für ein Post-Purchase-E-Mail. Hier kannst du individualisierte Produktempfehlungen geben, Tipps zur richtigen Nutzung zusammenstellen oder ausgewählte Rabatte für den nächsten Kauf geben. So stärkst du die Bindung der Kund*innen zur Marke weiter. Ziel dieses E-Mails ist es, einen Folgekauf auszulösen, die Kund*innen langfristig zu loyalen Kund*innen zu machen und ihn an den Shop zu binden. Dadurch erhöht sich der Customer Lifetime Value dieser Kund*innen und er ist für dich mehr wert. In unserem Beispiel bedankt sich der Shop Bernando bei Olivia für den Kauf, was zunächst die Kundenbindung stärkt. Ausserdem erhält Olivia weitere Produktempfehlungen, was zu den bisher gekauften Produkten passen könnte. Auch diese lösen im besten Fall einen Folgekauf aus [23].  

 

 

Ein Post Purchase Mail, welches Kunden nach ihrem Einkauf beim Unternehmen erhalten.

Bild 3: Post-Purchase-E-Mail von Bernando.

Bestell- und Versandbestätigung  

Ziemlich zeitgleich mit der Post-Purchase-E-Mail wird durch die Bestellung von Kund*innen auch eine Bestellbestätigung ausgelöst. Einige Tage später folgt dann meist die Versandbestätigung, dass die Ware nun auf dem Weg zur Kundschaft ist. Häufig enthält diese auch einen Tracking Link, sodass sie ihr Paket bis zur Lieferung verfolgen können. Diese E-Mails haben reinen Informationscharakter, können aber trotzdem helfen, dass die Kund*innen dem Shop vertrauen und sich sicher sind, dass die Bestellung ankommen wird [24]. 

Warenkorb-Abbrecher-E-Mail  

Im Internet gibt es heutzutage sehr viele Möglichkeiten, von etwas abgelenkt zu werden. So ist es nicht verwunderlich, dass es bei 50% aller Onlineshop-Warenkörben zu keinem Kauf kommt [23]. Dies bezeichnet man als Warenkorb-Abbruch. In diesem Fall hilft ein Warenkorb-Abbrecher-E-Mail, Kund*innen daran zu erinnern, wofür sie sich interessiert haben und ihnen aufzuzeigen, was sie verpassen, wenn sie den Kauf nicht abschliesst. Diese Art von E-Mail ist sehr effektiv. Häufig schliessen Kund*innen ihren Einkauf direkt oder zu einem späteren Zeitpunkt dennoch ab [24]. 

Bewertungs-E-Mail  

Mit einem Bewertungs-E-Mail kannst du deine Kund*innen einige Zeit nach ihrem Kauf aktiv nach einer Bewertung der gekauften Produkte fragen. Ohne explizite Aufforderung geben zufriedene Kund*innen seltener Bewertungen ab als unzufriedene Kund*innen. Somit ist eine Erinnerung ein hilfreiches Mittel, um einen positiven Bewertungsscore zu erhalten. Zudem zeigst du deinen Kund*innen mit diesem E-Mail, dass du dich um sie kümmerst. Und sollte es dennoch Probleme mit einem Produkt geben, können diese durch aktives Feedback schneller behoben oder ersetzt werden [23]. 

Datumsbezogene E-Mail  

Datumsbezogene E-Mails werden an bestimmten Tagen automatisiert an deine Kund*innen verschickt. Das kann zum Beispiel deren Geburtstag sein, zu dem sie beispielsweise einen individuellen Rabattcode bekommt. Auch Olivia hat ein solches E-Mail von Bernando bekommen [24]. Neben dem genauen Datum können solche E-Mails auch zu einer bestimmten Saison (z.B. Festivalsaison) versendet werden und die neusten Trends vorstellen. Datumsbezogene E-Mails können zudem mit einem gewissen Vorlauf zu einem bestimmten Tag verschickt werden, so dass deine Kund*innen rechtzeitig die passende Kleidung oder Geschenke für Tage wie Weihnachten oder Valentinstag bestellen können. Auch dieses E-Mail ist eine sehr gute Gelegenheit, um Kund*innen gegenüber Wertschätzung zu zeigen und sie noch stärker an deine Marke zu binden [23]. 

Geburtstagsmail.jpg

Bild 4: Datumsbezogene E-Mail von Bernando.

Reaktivierungs-E-Mail  

Mit Reaktivierungs-E-Mails kannst du Kund*innen, die über eine längere Zeit inaktiv waren, wieder aktivieren, sodass sie in deinen Shop zurückkehren. Meist beinhalten solche E-Mails Rabattcodes oder andere exklusive Angebote, um die Kundschaft für den eigenen Shop zurückzugewinnen [24]. Ab wann ein*e Kund*in als inaktiv eingestuft wird, hängt unter anderem von deinem Shop und der Häufigkeit des Kaufs der angebotenen Produkte ab. Du kannst den Versand von solchen E-Mails davon abhängig machen, wie lange ein*e Kund*in nichts mehr in deinem Onlineshop gekauft hat, wie lange der letzte Seitenaufruf zurückliegt oder wie lange keine E-Mails von dir geöffnet oder geklickt hat. Diese Zeiträume musst du für deinen Shop im Voraus festlegen. 

Um zu erfahren, was die Gründe von seiner Abwesenheit sind, kannst du auch eine Umfrage als Reaktivierungs-E-Mail versenden und fragen, warum dein*e Kund*in so lange nicht mehr im Shop war. Wenn dein*e Kund*in darauf reagieren, erhältst du oft spannende Informationen, was du verbessern kannst [23]. 

Reagiert ein*e Kund*in allgemein nicht auf Reaktivierungs-E-Mails, empfiehlt es sich, nicht zu häufig weitere E-Mails zu versenden. Eine oder zwei Erinnerungsmails sind jedoch akzeptabel, um ihn nicht zu verärgern. Reagiert er auch darauf nicht, sollte er durch eine List-CleanUp-Automation aus deiner Liste entfernt werden. So kannst du sicherstellen, dass alle Kund*innen in deiner Liste aktiv sind und du keine Kartei-Leichen hast. So ist die Zustellbarkeit zukünftiger E-Mails sichergestellt. Ausserdem kannst du dadurch Kosten sparen, da du bei den meisten Newsletter-System für die Anzahl versendeter E-Mails zahlst [23].   

Umsetzung und Programmierung der E-Mail-Marketing Automation  

Nun hast du bereits gesehen, was E-Mail-Marketing ist, welche Vorteile es für dich und dein Unternehmen hat und welche Arten von E-Mails dazugehören. Was jetzt noch fehlt sind Erklärungen zur konkreten Umsetzung und Programmierung dieser Automation.   

Zunächst einmal musst du sicherstellen, dass die rechtliche Basis vorhanden ist. Du brauchst also die Einwilligung deiner Kund*innen und du musst das Markt-Orts-Prinzip beachten [12]. Im nächsten Schritt kannst du deine Ziele definieren, die du mit jeder einzelnen deiner automatisierten E-Mails erreichen möchtest. Ist dies getan, ist es wichtig zu definieren, welche Zielgruppe du ansprechen möchtest und zu welchem Zeitpunkt sie welche E-Mails bekommen sollen. Dafür hast du idealerweise schon deine Kundenbedürfnisse identifiziert und deine Zielgruppe segmentiert. Ausserdem muss Inhalt und Form der verschiedenen E-Mails definiert werden. Dabei ist zu beachten, dass die E-Mails manuell erstellt werden müssen, damit sie individuell und passend für das jeweilige Unternehmen sind. Wichtig ist, dass der Inhalt zu jedem Zeitpunkt der Customer Journey eine ganz bestimmte Reaktion oder Handlung auslösen und das Kundenerlebnis verbessern [12].  

Email%20marketing%20bild_2.jpg

Bild 4: Komponenten im E-Mail-Marketing [13].

Erst wenn all diese Schritte erledigt sind, geht es an die wirkliche Automation. Hier kannst du dir aus vielen verschiedenen Systemen eines aussuchen, welches für deine Bedürfnisse am besten geeignet ist. Die Top 3 Marketing Automation Tools in der Schweiz sind HubSpot Growth Suite mit einem Marktanteil von 29,11%, Adobe Marketing Cloud & Marketo (18,61%) und Oracle Marketing Cloud (9,87%). Alle drei Systeme sind sowohl für B2B, B2C als auch für eCommerce gut geeignet [12]. In diesem System besteht die Möglichkeit, mittels eines Baukastensystems den Workflow der E-Mail-Marketing-Automation zu erstellen. Nachfolgend siehst du ein Beispiel eines solchen Workflows. Je nach Unternehmen sieht dieser unterschiedlich aus. Dieses Beispiel bietet dir eine grobe Orientierung für die Strukturierung. 

E-Mail Marketing Automations Flow, welcher verschiedene Automationen zeigt.

Bild 5: Automations Flow von Bernando.

Die wichtigsten Punkte, die du dir merken solltest

In diesem Blogbeitrag hast du viele wichtige Informationen erhalten, um erfolgreiches und effizientes E-Mail-Marketing zu betreiben. Zum Schluss geben wir dir hier einige wichtige Tipps mit auf den Weg, damit du die E-Mail-Automation möglichst effizient und erfolgreich in deinem Unternehmen einsetzen kannst:  

  • Spam vermeiden: Versuche deine E-Mails so zu verfassen, dass sie nicht im Spam-Ordner landen. Schreibe immer etwas produktspezifisches in den Betreff, verwende eine seriöse E-Mail-Adresse und versende die E-Mail nicht an eine riesige Anzahl an Empfänger*innen [25].   

  • Zu Beginn rechtliche Grundlage und Aspekte prüfen: Es erleichtert dir die Arbeit, wenn du schon von Beginn an alle rechtlichen Aspekte miteinbeziehst. Änderungen am Schluss vorzunehmen sind meist kostenintensiver und aufwändiger [14]. 

  • Zeige inhaltlich immer einen Mehrwert auf: Gestalte die Inhalte interessant, verwende relevante Informationen und schreibe immer das Wichtigste zuerst [12]. 

  • Seine Zielgruppe kennen: Es ist wichtig, dass du deine Kundschaft gut kennst und dass du diese präzise ansprichst. Nur so kannst du sicherstellen, dass deine Kundschaft die für sie passenden und relevanten E-Mails erhält [12]. 

  • Versuche, Emotionen zu wecken, denn dies fehlt häufig: Sprich die Empfänger*innen persönlich an. Vermeide dabei eine Reizüberflutung mit zu vielen Emojis und Farben [12]. 

  • Nimm dir Zeit für die Automation: Plane ausführlich Zeit ein, um alle Komponenten zu definieren und zu programmieren. Ist dies erledigt, sparst du zukünftig viel Zeit und Aufwand durch die Automation. Die stetige Optimierung sowie das Updaten der Inhalte der E-Mails muss trotzdem weiterhin manuell erledigt werden und sollte nicht vernachlässigt werden [26]. 

  • Sei vorsichtig beim Versenden der E-Mails: Dadurch, dass der Versand beim E-Mail-Marketing Automation automatisch läuft, handelt es sich um Massenwerbung. Dies ist in der entsprechenden Datenschutzgesetzgebung geregelt. Beachte deshalb von Anfang an diese Regelung und konsultiere bei Unsicherheiten und Unklarheiten das UWG. Wir empfehlen dir zudem stets ein Double-Opt-In Verfahren zu nutzen. Dadurch müssen die Empfänger*innen einem Versand zustimmen, wodurch dein Unternehmen beweisen kann, dass ihr rechtmässig an die Kontaktdaten gelangt seid [VL10 Gastvortrag]. 

  • Eine ganzheitliche und kanalübergreifende Datenanalyse und Interpretation sind wichtig: Integriert möglichst alle Kanäle und interpretiert die Informationen, die ihr durch die E-Mail-Marketing-Automation erhaltet. Diese Daten können für die Zukunft hilfreich sein [12]. 

Glossar

Permission-Marketing 

Das Permission-Marketing ist eine Unterform des Dialogmarketings. Es handelt sich dabei um versendete Werbung, die nur nach einer expliziten ex ante Erlaubnis der Kundschaft an diese versendet werden darf. Es darf also nur denjenigen Kund*innen die Werbung senden, die sich vorgängig damit einverstanden erklärt haben. Optionen, dies zu erreichen, ist durch eine Double-Opt-in Lösung [28]. 

Dialogmarketing  

Beim Dialogmarketing sollen Medien so eingesetzt werden, dass eine interaktive Beziehung zur Kundschaft aufgebaut werden kann. Ziel ist es, bei den Empfänger*innen eine messbare Reaktion auszulösen[27]. 

1:1 Marketing

Beim 1:1 Marketing steht die einzelne Kundenbeziehung im Zentrum und nicht die Masse. Die Kundschaft wird möglichst individuell und persönlich angesprochen. Durch moderne ICT-Lösungen wurde dieses 1:1 Marketing mit geringem Aufwand ermöglicht [29]. 

Die Autor*innen

uiuiuiuiuiu.png

Annika Brickwedde

zzzzzzz.png

Rahel Eyer

dddddddd.png

Valentin Schmid

dfgdfgdfg.png

Loris Julian Widmer

rtrtrtrrtrt444.png

Danja Fischlin

Literaturverzeichnis

[1]   Blattmann, O. (2021). Vorlesungsunterlagen zur Vorlesung: Online-Marketing und -Vertrieb, Modul 08: Online Marketing Mix 

[2] Ist E-Mail-Marketing tot? In: SEO Küche, 22 September 2021, URL: https://www.seo-kueche.de/blog/ist-e-mail-marketing-tot/ (abgerufen am 12.05.2022).  

[3] Prognose zur Anzahl der täglich versendeten und empfangenen E-Mails weltweit von 2021 bis 2025. In: Statista, 31. Juli 2021, URL: https://de.statista      .com/statistik/daten/studie/252278/umfrage/prognose-zur-zahl-der-taeglich-versendeter-e-mails-weltweit/ (abgerufen am 12.05.2022).  

[4] The Radicati Group Inc. (2021). Email Statistics Report 2021-2025. URL: https://www.radicati.com/wp/wp-content/uploads/2021/Email_Statistics_Report,_2021-2025_Executive_Summary.pdf (abgerufen am 12.05.2022).  

[5] Blattmann, O. (2021). Vorlesungsunterlagen zur Vorlesung: Online-Marketing und -Vertrieb, Modul 02: Faszination Online Marketing und - Vertrieb 

[6] Deges, R. (2018). Permission-Marketing. In: Gabler Wirtschaftslexikon.  

URL: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/permission-marketing-119010#definition (abgerufen am 12.05.2022).  

[7] Kreutzer, R. (2018). E-Mail-Marketing kompakt : E-Mail-Adressen gewinnen, Kampagnen entwickeln und kontrollieren, die passende Software finden (1st ed. 2018.). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-20990-2  

[8] Riedel, A. (2019), Online-Kommunikation. In: Neue Betriebswirtschaft: Theorien, Methoden, Geschäftsfelder, S. 543 (2. überarb. Aufl.). (2019).  https://elibrary.utb.de/doi/epdf/10.36198/9783838553276  

[9] ZHAW Onlinehänderbefragung 2019, URL: https://handelsverband.swiss/wp-content/uploads/2019/11/191107_Broschuere_Onlinehaendlerbefragung_2019.pdf (abgerufen am 12.05.2022).  

[10] Wight, M. (2020), 10 Email Marketing Stats You Need to Know, URL: http://www.michaelwords.com/2020/05/14/email-marketing-stats-2016-you-need-to-know/ (abgerufen am 12.05.2022).  

[11] The New Rules of Email Marketing. In: Campaign Monitor. URL: https://www.campaignmonitor.com/resources/guides/email-marketing-new-rules/ (abgerufen am 12.05.2022).  

[12] Blattmann, O. (2021). Vorlesungsunterlagen zur Vorlesung: Online-Marketing und -Vertrieb, Modul 11: E-Mail-Marketing.  

[13] Todor, R. D. (2017). Promotion and communication through e-mail marketing campaigns. Bulletin of the “Transilvania” University of Brasov, 10(59), 61-66.  

[14] Meer, Michael A. (2022)Gastreferat “Rechtliche Risiken für Unternehmen bei Online/Social Media-Marketing”, 28. April 2022 Modul 10. 

[15] E-Mail-Marketing-Benchmark 2021, URL: https://www.inxmail.de/fileadmin/1_inxmail.de/Wissen/Studien-und-Whitepaper/Inxmail-Studie-E-Mail-Marketing-Benchmark-2021-DE.pdf?utm_medium=email&utm_source=doi&utm_campaign=emm-benchmark-2021&utm_content=Button_Zum_Download&em_src=nl&em_cmp=emm-benchmark-2021/doi (abgerufen am 12.05.2022).  

[16] Email Automation, How to set goals and drive sales by email automation, URL: https://cdn2.hubspot.net/hubfs/2369873/ebooks/How-to-Set-Goals-and-Drive-Sales-by-Email-Automation.pdf (abgerufen am 12.05.2022).  

[17]  5 Gründe, warum Sie Marketing Automation im 2020 brauchen. In: cybersystems, 03. Februar 2020. URL: https://www.cybersystems.ch/blog/marketing-automation-2020?gclid=Cj0KCQjw1N2TBhCOARIsAGVHQc5jXju9HYCohXJu3OKqcTyZfc1IvO4cDqUuruUF37wvXr7lkDcmXYAaAseGEALw_wcB (abgerufen am 12.05.2022).  

[18] 5 Marketing Automation Tools, die Sie unbedingt kennen sollten. In: Cvent Blog, 11. Februar 2022. URL: https://www.cvent.com/de/blog/events/5-marketing-automation-tools-die-sie-unbedingt-kennen-sollten (abgerufen am 12.05.2022).  

[19] Email Marketing Trends & Stats to Know for 2021. In: V12, 01. Oktober 2020. URL: https://v12data.com/blog/email-marketing-trends-stats-to-know-for-2021/ (abgerufen am 12.05.2022).  

[20]  Moengage (2021). A Complete Guide to Email Marketing Automation in 2021. URL: 

https://www.moengage.com/learn/guide-to-email-marketing-automation/ (abgerufen am 17.05.2022) 

[21] Transaktionsmails. URL: https://www.inxmail.de/wissen/knowledge-base/marketing-automation/transaktionsmails (abgerufen am 17.05.2022) 

[22] Trigger-Mails. URL: https://www.inxmail.de/wissen/knowledge-base/marketing-automation/trigger-mails (abgerufen am 17.05.2022) 

[23] Hartmann, N. (2021). E-Mail-Automations: Vorteile, Beispiele und Tipps. URL:  

https://omr.com/de/daily/e-mail-automation/#Welche%20Vorteile%20haben%20E-Mail-Automations (abgerufen am 10.05.2022)  

[24] Moengage (o.J.). Email Automation. How to set goals and drive sales by email automation. URL: https://cdn2.hubspot.net/hubfs/2369873/ebooks/How-to-Set-Goals-and-Drive-Sales-by-Email-Automation.pdf (abgerufen am 10.05.2022)  

[25] Reaktivierung inaktiver Abonnenten im E-Mail-Marketing. URL: https://www.artegic.com/de/blog/reaktivierung-inaktiver-abonnenten-im-e-mail-marketing/ (abgerufen am 17.05.2022) 

[26] CleverReach GmbH & Co. KG (2022). E-Mail Marketing Automation. URL: https://www.cleverreach.com/de/funktionen/e-mail-marketing-automation/ (abgerufen am 10.05.2022)  

[27] Was ist Dialogmarketing?. URL: https://www.ionos.de/digitalguide/online-marketing/verkaufen-im-internet/dialogmarketing-interaktive-beziehung-zum-kunden/  (abgerufen am 17.05.2022) 

[28] Permission-Marketing. URL: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/permission-marketing-119010  (abgerufen am 17.05.2022) 

[29] One-to-one Marketing. URL: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/one-one-marketing-46774 (abgerufen am 17.05.2022)